Wie lernt man am schnellsten eine neue Sprache? Meine Tipps!

Italienisch lernen

Wie lernt man am schnellsten Italienisch?

Wie lernt man am schnellsten eine neue Sprache? Meine Tipps!

„Buon giorno! Che bello conoscerti!“ Häää? Hundekonzert? Oder was will mir der freundliche Herr von der Maklerfirma sagen? Okay, ich komm nicht drumherum, ich muss Italienisch lernen! Aber wie lernt man man am schnellsten Italienisch? Oder besser: Wie lerne ich am schnellsten das Italienisch, was ICH brauche, in MEINER Geschwindigkeit und nach MEINEN Interessen?

Volkshochschule? Dauert zu lange!

Ein einwöchiger Sprachkurs mit vielen Teilnehmern vor Ort? Ja, ist vielleicht eine Option, aber dort liegt der Fokus auf dem Wortschatz, den man als Tourist benötigt. Zuviel unnützes Zeug für mich.

Ein Online-Kurs? Eine App? Ein Buch? Eine Privatlehrerin?

Meine Persönliche Methode

Ich muss vorausschicken, dass ich Sprachen mag, keine Angst vor Grammatik habe und neben ziemlich guten Englischkenntnissen – die mir hier nicht viel nützen – auch ein paar ordentliche Französischkenntnisse hervorkramen kann. Und so hab ich mich erst einmal alleine an diese neue Herausforderung (mit 61 Jahren!) gewagt.

Ich hab mir ein paar Testzugänge von Sprachlern-Apps besorgt und bin bei Babbel hängengeblieben. Es ist super professionell, absolut unkompliziert und man kann auf dem Handy oder dem Tablet immer mal schnell ein paar Minuten einschieben.

Die Babbel App

Mein täglicher Begleiter, die Babbel App!

Man darf sich allerdings nicht zu sehr in Sicherheit wiegen: Die App versteht es sehr gut, einem das Gefühl zu geben, schon richtig viel zu können. Es wird viel wiederholt und selbständiges Vokabellernen außerhalb der App ist eigentlich nicht nötig. ABER: Selbständiges, freies Sprechen ist dann noch einmal eine ganz andere Baustelle – das habe ich schnell gemerkt. So bin ich auf Babbel Live gestoßen. Das sind Live-Onlinekurse mit maximal sechs Teilnehmern, die 55 Minuten dauern und sich immer auf ein ganz eng begrenztes Thema beziehen. Das Gute: Man kann fast zu jeder Tageszeit an Kursen teilnehmen und es werden einem nur die Kurse angeboten, die zum bereits erreichten Niveau passen. 

Die Lehrerinnen und Lehrer sind natürlich Muttersprachler, die anderen Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt und so ergibt sich zu jeder Stunde ein bunter Haufen Leute, die miteinander Italienisch sprechen. Das Unterrichtsmaterial ist immer gleich aufgebaut und – so finde ich – wirklich gut gemacht. Wenn man vor der Stunde Zeit hat, kann man sich auf die jeweilige Stunde mit vorgegebenem Material vorbereiten oder Vokabeln wiederholen. Mir gefällt das wirklich gut. Aktuell kostet das Jahresabo mit unbegrenzter Anzahl an Kursen, an denen man teilnehmen kann, 500,- EURO. Das finde ich sehr fair. Ich mache pro Woche mindestens einen Kurs, das sind 10,- pro Stunde.

Abwechslung ist wichtig!

Da ich mich möglichst schnell auch mit unseren Handwerkern unterhalten wollte und die Vokabeln lernen, die zu meinem Alltag passen, hab ich mir, total oldschool, Vokabelkärtchen gebastelt, mit denen ich fleißig lerne. Der Vorteil gegenüber einem Vokabelheft  ist, dass man Kärtchen, die man sicher beherrscht, aussortieren kann und die komischen Wörter, die sich einfach nicht einprägen wollen, immer wieder hervorholt.

Grammatik darf irgendwann auch nicht fehlen. Wenn morgens der Maler kommt und ich sagen möchte: „Ich habe schon Farbe gekauft“, aber nur sagen kann „Ich kaufe Farbe“, dann ist das blöd und er fängt nicht an. Also hab ich noch zwei dicke PONS Bücher und ein Grammatik-Poster gekauft.

Und damit das Ganze nicht zu trocken wird, lese ich seit einiger Zeit ein Kinderbuch von Otto, dem Wildschwein und Camilla, der verrückten Sängerin. Sehr süß! Ich bin einfach in einen Buchladen und hab in der Kinderabteilung das Leselern-Buch gekauft, das am lustigsten aussah.

Trotzdem ging mir alles zu langsam. Ein Wundermittel musste her!

Mein Wundermittel heißt Brigitte

„Italienischlehrer Laveno-Mombello“ spuckte bei Google „Brigitte Helm“ aus. Hmmm, klingt Deutsch. Vielleicht kann die beides? Ich schrieb also eine E-Mail (auf Deutsch) und fragte, ob wir uns treffen könnten. Postwendend kam eine sehr nette Antwort auf Deutsch zurück mit einem Vorschlag für einen Treffpunkt (ein Café) mit Tag und Uhrzeit.

Perfekt! Zu Fuß mache ich mich eine halbe Stunde vor dem Termin auf den Weg ins Dorf (es geht steil bergab und man braucht runter wirklich nur 25 Minuten, hoch allerdings fast 45). Im angegebenen Café bestelle ich ein verwegenes aqua minerale gassata. Und warte. Bei jeder weiblichen Person, die hereinkommt, schaue ich erwartungsvoll, doch niemand nimmt von mir Notiz. Nach einer halben Stunde bestelle ich noch ein Wasser und schau nochmal in die Mail. Doch ja, da steht es: 15 Uhr. Nach einer Stunde gehe ich bezahlen, schreib eine kurze Nachricht, dass es schade ist, dass es mit unserem Treffen nicht geklappt hat und ich jetzt nach Hause GEHE (45 Minuten steil berghoch – grmmppfff).

Kommt postwendend die Antwort: „Oh, das tut mir leid, aber wir hatten uns doch für morgen verabredet!“ Ich schau noch einmal in die Mail: Recht hat sie! Mist!

Also bin ich am nächsten Tag noch einmal in den Ort gewandert und habe die beste Italienischlehrerin aller Zeit getroffen. Es war Sympathie auf den ersten Blick! Und für mich genial: Brigitte ist tatsächlich zweisprachig aufgewachsen und kann mir eben auch mal schnell was auf Deutsch erklären, wenn es sein muss.

Brigittes Wunderwaffe: Chiacchierare passeggiando – das Wort haben wir erfunden, es setzt sich zusammen aus passeggiare (Spazierengehen) und chiacchierare (Schwatzen). Tatsächlich sind diese Spaziergänge im Grünen, wo ich über dies und das erzähle und sie mir gleichzeitig noch die Umgebung zeigt, das absolute Nonplusultra für mich. Nach so einem Spaziergang bin ich immer völlig erledigt, weil ich mich so konzentrieren muss. 

Klar, Vokabeln und Grammatik muss ich weiterhin lernen und auch Babbel ist weiterhin  mein (fast) täglicher Begleiter, aber mit diesen Spaziergängen mache ich mega schnell Fortschritte. 

Ich bin jetzt seit einem Jahr dabei und komme im Alltag schon recht gut zurecht. Brigitte und ich treffen uns inzwischen auch privat und sie gibt mir regelmäßig tolle Tipps auch für diesen Blog.

Brigitte hat mir erlaubt, dass ich ihre Mailadresse hier veröffentliche: brigitte.lagomaggiore@yahoo.com

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